Parodontologie

Die Parodontitis, auch Parodontose genannt, ist eine Entzündung des  Zahnhalteapparates. Sie kommt bei 40% der Bevölkerung vor und gehört damit zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Da sich Symptome wie Mundgeruch, Zahnfleischrückgang und Zahnlockerung erst im fortgeschrittenen Stadium einstellen, wird sie lange Zeit von den Betroffenen selbst nicht wahrgenommen.

Deshalb ist das regelmäßige Screening durch den Zahnarzt von großer Bedeutung. Diagnose und Therapie, beginnend möglichst im frühen Erkrankungsstadium, können die Parodontitis zum Stillstand bringen.

Dafür ist die enge Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und zahnmedizinischer Prophylaxeassistentin ebenso wichtig wie das Engagement des Patienten bei der täglichen Mundhygiene selbst. In unserer Praxis wird die Parodontitisbehandlung strukturiert und nach dem wissenschaftlichen Konzept der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie durchgeführt.

Wie entsteht eine Parodontitis?

Unter den vielen Bakterienarten, die im Mund ansässig sind, gibt es 11 Arten, die als parodontal pathogen gelten, deren Vorhandensein in größerer Anzahl  und über längere Zeit eine Parodontitis auslösen und voran treiben. Nachlässige oder ungeschickte Mundhygiene, meist im hinteren Backenzahnbereich oder in den Zahnzwischenräumen, begünstigt dort die Ansammlung von Zahnbelag und dessen Besiedelung mit Karies- und  Parodontitis auslösenden Keimen. Die zunächst oberflächliche  Entzündungsreaktion im Zahnfleisch ist in diesem Stadium noch durch Professionelle Zahnreinigung zu stoppen (Screening Index 2). Verbleiben die Bakterien über längere Zeit, greift die Entzündung auf die feinen Fasern über, die den Zahn im Kieferknochen verankern. Es entsteht die sogenannte Zahnfleischtasche, ein Spalt zwischen Zahnfleisch und Zahnwurzel (Screening Index 3). Die Zahnfleischtasche ist durch keine Zahnbürste oder  sonstige Geräte und Spüllösungen bei der Zahnpflege zu Hause zu erreichen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist eine Behandlung notwendig.

Das Risiko für Parodontitis ist individuell unterschiedlich. Der Schweregrad und Verlauf werden nicht nur von der Menge und Art der auslösenden Bakterien, sondern auch von der Stärke der körpereigenen Abwehr bestimmt. Rauchen, Stress, ungesunde Ernährung und einige Allgemeinerkrankungen wie Diabetes zählen zu den Hauptrisikofaktoren für Parodontitis.

Die Wirkung von Parodontitis auf den Organismus

Wird die Parodontitis nicht rechtzeitig gestoppt, lockern sich die Zähne als Folge der Zerstörung des Kieferknochens und Zahnverlust ist unvermeidlich. Über dieses sichtbare zahnmedizinische Problem hinaus sind  Zusammenhänge zwischen Parodontitis und anderen systemischen Erkrankungen wie Diabetes, Herz- Kreislauferkrankungen, Rheuma und Arthritis wissenschaftlich nachgewiesen worden. Für schwangere Frauen besteht ein höheres Risiko für Frühgeburten.

Parodontitis lässt sich erfolgreich behandeln

Eine bestehende Parodontitis ist, möglichst früh erkannt, gut behandelbar. Grundlage ist dabei die vollständige Beseitigung der verursachenden bakteriellen Plaque.

In der Hygienephase werden im Rahmen einer oder mehrerer  Zahnreinigungssitzungen (je nach Erfordernis) alle Zahnoberflächen von  harten und weichen Belägen befreit und poliert. Die oberflächliche  Entzündung geht zurück.
In der anschließenden Parodontitisbehandlung werden alle Zahnfleischtaschen unter Lokalanästhesie gereinigt, d.h. alle harten und weichen Beläge werden nun subgingival entfernt. In einigen Fällen ist zu  diesem Zeitpunkt eine antibiotische Therapie in Kombination zur  mechanischen Instrumentierung sinnvoll. Führen diese Maßnahmen – z.B. bei  besonders tiefen Taschen – nicht zum Erfolg, schließt sich nach  Ausheilungsphase und erneuter Beurteilung des Parodontalzustandes ein  chirurgischer Eingriff (nur für die betreffenden Zähne) an. Hierbei kann es  sinnvoll sein, regenerationsfördernde Medikamente einzubringen

UPT- Die Unterstützende Parodontitistherapie

Diese schließt sich bedarfsorientiert und lebenslang an. Es handelt sich dabei um ein komplexes Geflecht aus Nachuntersuchung und Nachbehandlung sowie  Prophylaxe, um dem erneuten Auftreten der Erkrankung entgegen zu wirken.

Diese Termine sind ebenso wichtig wie die Behandlung selbst und unbedingt  wahrzunehmen! Ohne regelmäßige Nachsorge wird die Erkrankung  wiederkehren und sich die Zerstörung des Zahnhalteapparates fortsetzen.

Adresse

Dr. Regine Winter
Torstrasse 43
10119 Berlin

Telefon:
030 - 448 33 33

Sprechzeiten

Montag 8:00 - 14:00
Dienstag 13:00 - 19:00
Mittwoch 13:00 - 19:00
Donnerstag 8:00 - 14:00
Freitag nach Vereinbarung

Kontakt

4 + 1 =